Wörter aus dem Glossar:
Patriarchat (wörtlich „Väterherrschaft, Vaterrecht“)
Während im Patriarchat historisch Männer als Väter und Hausvorstände die zentralen Rollen spielten, verstehen wir im heutigen Sinne darunter allgemeiner ein System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von (erwachsenen, heterosexuellen, cis) Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Die zugrundeliegende ursprünglich gemeinte "Väterherrschaft" findet sich bspw. noch in unserem Verständnis davon, was privat und was politisch relevant ist, oder auch in der Bewertung und Verteilung von Carearbeit.
Binarität
Binarität in Bezug auf Geschlecht geht davon aus, dass es nur die zwei Geschlechter Mann und Frau gibt, und lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu. Unsere Gesellschaft setzt Binarität als Norm, was zu gewaltvollen Strukturen für Menschen führt, die nicht dieser Norm entsprechen.
Cis- und trans-Geschlechtlichkeit
Cis und trans sind griechische Wörter für diesseits und jenseits. Cis-Geschlechtlichkeit beschreibt, wenn Menschen sich mit dem Geschlecht identifizieren, das sie bei der Geburt zugeschrieben bekommen haben. Trans-Geschlechtlichkeit bedeutet, dass sie sich nicht mit dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren. Es gibt trans Frauen, trans Männer und nicht binäre trans Personen.
Queer
Queer ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die ihre romantische, sexuelle und/oder geschlechtliche Identität als außerhalb der gesellschaftlichen Norm ansehen.
(Quelle:
queer-lexikon.net)
Binarität
Binarität in Bezug auf Geschlecht geht davon aus, dass es nur die zwei Geschlechter Mann und Frau gibt, und lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu. Unsere Gesellschaft setzt Binarität als Norm, was zu gewaltvollen Strukturen für Menschen führt, die nicht dieser Norm entsprechen.
Strukturelle Gewalt
Im Unterschied zu aktueller bzw. direkter Gewalt, die sich als Einzelereignis gut ausmachen lässt, ist strukturelle Gewalt in ein Gesellschaftssystem selbst eingeschrieben. Sie besteht z.B. dort, wo bestimmten Menschengruppen der Zugang zu Gesundheitsversorgung erschwert wird, obwohl die entsprechenden Ressourcen vorhanden wären. Strukturelle Gewalt wird entsprechend nicht von Einzelpersonen einer konkreten Täter*innengruppe ausgeübt, sondern resultiert aus der Beschaffenheit der Institutionen, der Verteilung von Ressourcen und Machtverhältnissen.
(In Anlehnung an: Friedens-und-Konfliktforschungs-Blog, Freie Universität Berlin)
FLINTA*
FLINTA* ist ein Akronym für Frauen, Lesben, inter Personen, nicht-binäre Personen, trans Personen, agender Personen. Es wird als Sammelbegriff genutzt für Personen, die damit an der gesellschaftlich-vergeschlechtlichten Machtachse strukturell diskriminiert werden sowie ein höheres Risiko tragen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Wir verwenden FLINTA* als Kurzform von FLINTA*-Personen und gendern FLINTA* deswegen im Femininum (sie, die Person). FLINTA*-Personen können auch er und andere Pronomen für sich verwenden.
Rassifiziert
Die Bezeichnung "rassifiziert" versucht, den Blick auf die Konstruktion von "Rassen" zu legen. Es ist klar, dass es sich dabei nicht um eine biologische Tatsache, sondern um rassistische Kategorisierungen handelt, welche immer wieder reproduziert werden. Wer rassifiziert wird, wird auf Basis eines rassistischen Systems eingeordnet und meist auch beurteilt.