Antje Sinn von Wildwasser Würzburg e.V. hat den ersten Vortrag unserer aktuellen Vortragsreihe gehalten, zu dem Thema Psychosoziale Folgen sexualisierter Gewalt.
Um was es im Vortrag geht, steht bei den einzelnen Teilen (Tracks) nochmal genauer, mit Minutenangabe (so gut es für uns möglich war das aufzuteilen), damit ihr Teile überspringen könnt.

Generell vorweg CN:
Das V-Wort wird mehrfach genannt.
Es wird oft sexuelle, statt sexualisierter Gewalt gesagt.
Auch Beispiele für Gewalt, Missbrauch an Kindern, Zwangsverheiratung u.ä. wird hin und wieder kurz genannt.

Nach dem Vortrag haben wir folgenden Nachtrag veröffentlicht zu der Kritik die an uns getragen wurde:

Wir sind positiv überrascht: zeitweise nahmen über 70 Personen an unserer ersten öffentlichen Veranstaltung teil! Doch einige Dinge liefen aus unserer Sicht nicht ideal, wofür wir uns entschuldigen möchten. Wir lernen aus den Fehlern und Versäumnissen für die Zukunft und sind darum auch dankbar für eure Kritik.

Zunächst wurde im Vortrag selten und wenn dann nur binär gegendert. Dies widerspricht unserer queerfeministischen Auffassung und exkludiert zahlreiche Personen. Wildwasser ist eine wichtige und unersetzbare professionelle Anlaufstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt und verdeutlicht, wie gesellschaftlich integriert die Errungenschaften aus der Zeit der sog. "zweiten Welle des Feminismus" mittlerweile sind. Dennoch sind Sprache und Gesellschaft im Wandel! Beim Thema sexualisierte Gewalt sollten queere Lebensrealitäten bsp. trans Personen nicht ausgeblendet werden.
Kritisiert wurde auch die teilweise sehr expliziten Darstellungen von Täter:innen und Taten und wie Trauma aussieht, sodass Personen mit Trauma sich kategorisiert und victimisiert fühlten und teils getriggert wurden.

In Bezug auf die Thematisierung von Polizeistatistiken und Strafsystemen reflektierten wir als Kollektiv, dass wir in Zukunft unsere Analyse von Positionen, welche konträr zu unseren politischen Einstellungen stehen, mit in den Vortrag einbetten möchten. Wir als Kollektiv mit emanzipatorischem Anspruch beschäftigen uns mit dem politischen Kontext, in dem sexualisierte Gewalt entsteht und weiterhin ermöglicht wird. Dafür ist eine Polizei- und Staatskritische Perspektive und die Analyse gesellschaftlicher Macht- und Gewaltverhältnisse unerlässlich.

Wir möchten unsere Reflexion und Kritik transparent machen, aber nochmal wiederholen, dass wir Wildwasser sehr schätzen und sowohl den Referentinnen für ihre Zeit und Expertise danken, als auch die Beratungsstelle für ihre unersetzliche Arbeit wertschätzen.

Wir haben aus der Kritik gelernt und wollen sie in Zukunft in unsere Arbeit einbeziehen und bleiben weiterhin offen für Eure Rückmeldungen.

Euer
Gegen_Gewalt Kollektiv

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