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Wörter aus dem Glossar:

Strukturelle Gewalt
Im Unterschied zu aktueller bzw. direkter Gewalt, die sich als Einzelereignis gut ausmachen lässt, ist strukturelle Gewalt in ein Gesellschaftssystem selbst eingeschrieben. Sie besteht z.B. dort, wo bestimmten Menschengruppen der Zugang zu Gesundheitsversorgung erschwert wird, obwohl die entsprechenden Ressourcen vorhanden wären. Strukturelle Gewalt wird entsprechend nicht von Einzelpersonen einer konkreten Täter*innengruppe ausgeübt, sondern resultiert aus der Beschaffenheit der Institutionen, der Verteilung von Ressourcen und Machtverhältnissen.
(In Anlehnung an: Friedens-und-Konfliktforschungs-Blog, Freie Universität Berlin)

FLINTA*
FLINTA* ist ein Akronym für Frauen, Lesben, inter Personen, nicht-binäre Personen, trans Personen, agender Personen. Es wird als Sammelbegriff genutzt für Personen, die damit an der gesellschaftlich-vergeschlechtlichten Machtachse strukturell diskriminiert werden sowie ein höheres Risiko tragen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Wir verwenden FLINTA* als Kurzform von FLINTA*-Personen und gendern FLINTA* deswegen im Femininum (sie, die Person). FLINTA*-Personen können auch er und andere Pronomen für sich verwenden.

Patriarchat (wörtlich „Väterherrschaft, Vaterrecht“)
Während im Patriarchat historisch Männer als Väter und Hausvorstände die zentralen Rollen spielten, verstehen wir im heutigen Sinne darunter allgemeiner ein System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von (erwachsenen, heterosexuellen, cis) Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Die zugrundeliegende ursprünglich gemeinte "Väterherrschaft" findet sich bspw. noch in unserem Verständnis davon, was privat und was politisch relevant ist, oder auch in der Bewertung und Verteilung von Carearbeit.

Hegemoniale Männlichkeit
Als hegemoniale Männlichkeit wird die Form von Männlichkeit benannt, welche in einer bestimmten Gesellschaft idealisiert wird. Beispielsweise werden in vielen Gesellschaften weiße, hetero cis Männlichkeiten idealisiert und Schwarze, schwule oder trans Männlichkeiten abgewertet. Diese Männlichkeitsideale bleiben nicht immer identisch, sondern sind zeitlichen und räumlichen Unterschieden ausgesetzt. Die Soziologin Raewyn Connell popularisierte den Begriff in ihrem 1993 erschienenen Buch "Der gemachte Mann".

Cis- und trans-Geschlechtlichkeit
Cis und trans sind griechische Wörter für diesseits und jenseits. Cis-Geschlechtlichkeit beschreibt, wenn Menschen sich mit dem Geschlecht identifizieren, das sie bei der Geburt zugeschrieben bekommen haben. Trans-Geschlechtlichkeit bedeutet, dass sie sich nicht mit dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren. Es gibt trans Frauen, trans Männer und nicht binäre trans Personen.

Binarität
Binarität in Bezug auf Geschlecht geht davon aus, dass es nur die zwei Geschlechter Mann und Frau gibt, und lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu. Unsere Gesellschaft setzt Binarität als Norm, was zu gewaltvollen Strukturen für Menschen führt, die nicht dieser Norm entsprechen.

„gelesen“ werden
Geschlecht ist in unserer Gesellschaft eine allesbestimmende Kategorie. Menschen haben Geschlechterbilder in ihren Köpfen und "lesen" andere Menschen aufgrund von äußeren Zeichen automatisch als Mann oder Frau. Nicht binäre und trans Menschen werden häufig falsch „gelesen“. Wenn eine trans Frau auch als Frau „gelesen“ wird, wird das „passing“ (engl.), also etwa „Durchgehen“, genannt.

Gewaltausübende Person (GaP) / Täter*innen
Der Begriff gewaltausübende Person ist eine genderneutrale Formulierung für Personen, von denen (sexualisierte) Gewalt ausging oder ausgeht. Im Gegensatz zum Begriff „Täter*in“ nimmt der Begriff "gewaltausübende Person" in den Blick, dass Gewalt nicht an einer „Tat“ festzumachen ist, sondern immer in einem sozialen Kontext stattfindet, der mitberücksichtigt werden muss, wie z.B. bestehende Machtgefälle. Außerdem wird durch den Ausdruck GaP deutlicher, dass Gewalt meist über einen längeren Zeitraum ausgeübt wird oder sich aufbaut.
Den Täter(*innen)-Begriff verwenden wir allerdings bei feststehenden Redewendungen (Täter-Opfer-Umkehr, Täterschutz etc.).

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Das Gegen_Gewalt–Kollektiv setzt sich zum Ziel, Diskriminierung und Gewaltverhältnisse zu bekämpfen. Durch Bildungsarbeit und Aktionen wollen wir Awareness für die eigenen Privilegien und verinnerlichten Machtstrukturen schaffen – auch in der linken Szene.Darüber hinaus möchte das Kollektiv eine (anonyme) Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung & Gewalt aufbauen und Unterstützung anbieten. ... more

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