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4​.​1 Psychosoziale Folgen sexualisierter Gewalt

from Brosch​ü​re: Wi​(​e​)​derstand nach dem Fall by Gegen_Gewalt

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about

Wörter aus dem Glossar:

Strukturelle Gewalt
Im Unterschied zu aktueller bzw. direkter Gewalt, die sich als Einzelereignis gut ausmachen lässt, ist strukturelle Gewalt in ein Gesellschaftssystem selbst eingeschrieben. Sie besteht z.B. dort, wo bestimmten Menschengruppen der Zugang zu Gesundheitsversorgung erschwert wird, obwohl die entsprechenden Ressourcen vorhanden wären. Strukturelle Gewalt wird entsprechend nicht von Einzelpersonen einer konkreten Täter*innengruppe ausgeübt, sondern resultiert aus der Beschaffenheit der Institutionen, der Verteilung von Ressourcen und Machtverhältnissen.
(In Anlehnung an: Friedens-und-Konfliktforschungs-Blog, Freie Universität Berlin)

Ally (Verbündete*r, Unterstützer*in, Fürsprecher*in)
Eine Person, die selbst nicht Teil einer marginalisierten Gruppe ist, z.B. der trans Community, aber diese aktiv unterstützt, wird als Ally oder Fürsprecher*in bezeichnet. Sie arbeitet aktiv daran, Intoleranz zu beenden, klärt andere Menschen über die Belange der marginalisierten Gruppe auf und nutzt ihre Position, nicht Teil der marginalisierten Gruppe zu sein, um sich für die Gleichstellung diskriminierter Personen einzusetzen.
(Quelle: qeer-lexikon.net)

FLINTA*
FLINTA* ist ein Akronym für Frauen, Lesben, inter Personen, nicht-binäre Personen, trans Personen, agender Personen. Es wird als Sammelbegriff genutzt für Personen, die nicht cis männlich sind und damit an der gesellschaftlich-vergeschlechtlichten Machtachse strukturell diskriminiert werden sowie ein höheres Risiko tragen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Wir verwenden FLINTA* als Kurzform von FLINTA*-Personen und gendern FLINTA* deswegen im Femininum (sie, die Person). FLINTA*-Personen können auch er und andere Pronomen für sich verwenden.

Geschlechtsspezifische Gewalt
Geschlechtsspezifische Gewalt ist Gewalt, die sich gegen Personen richtet, weil die Betroffenen bestimmten Geschlechtern zugeordnet werden. In dieser Broschüre gehen wir auf geschlechtsspezifische Gewalt gegen FLINTA* ein. Das ist Gewalt, die sich gegen FLINTA* Personen richtet, weil sie FLINTA* sind bzw. als solche gelesen werden. Sie umschließt alle Handlungen, durch die FLINTA* körperliches, sexuelles oder psychisches Leid erfahren oder wirtschaftlich Schaden nehmen. Schon die Androhung von Gewalt zählt dazu, genauso wie Nötigung oder willkürliche Freiheitsentziehung, ganz gleich ob im öffentlichen Raum oder im Privatleben.

Gewaltausübende Person (GaP) / Täter*innen
Der Begriff gewaltausübende Person ist eine genderneutrale Formulierung für Personen, von denen (sexualisierte) Gewalt ausging oder ausgeht. Im Gegensatz zum Begriff „Täter*in“ nimmt der Begriff "gewaltausübende Person" in den Blick, dass Gewalt nicht an einer „Tat“ festzumachen ist, sondern immer in einem sozialen Kontext stattfindet, der mitberücksichtigt werden muss, wie z.B. bestehende Machtgefälle. Außerdem wird durch den Ausdruck GaP deutlicher, dass Gewalt meist über einen längeren Zeitraum ausgeübt wird oder sich aufbaut.
Den Täter(*innen)-Begriff verwenden wir allerdings bei feststehenden Redewendungen (Täter-Opfer-Umkehr, Täterschutz etc.).

Patriarchat (wörtlich „Väterherrschaft, Vaterrecht“)
Während im Patriarchat historisch Männer als Väter und Hausvorstände die zentralen Rollen spielten, verstehen wir im heutigen Sinne darunter allgemeiner ein System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von (erwachsenen, heterosexuellen, cis) Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Die zugrundeliegende ursprünglich gemeinte "Väterherrschaft" findet sich bspw. noch in unserem Verständnis davon, was privat und was politisch relevant ist, oder auch in der Bewertung und Verteilung von Carearbeit.

Eurozentrismus
Eurozentrismus passiert, wenn spezifisch europäische Werte und Normen als universell und für alle Menschen geltend angenommen werden. Eurozentrismus findet sich z.B., wenn westlich-industrialisierte Länder als die Spitze einer Entwicklung gesehen werden, welche andere Länder oder Regionen noch beschreiten müssen.

Postkolonialismus / postkolonial
Postkolonialismus meint sowohl das Nachwirken als auch das Fortbestehen kolonialer Strukturen und Herrschaftsverhältnisse. Vertreter*innen der postkolonialen Theorie "versuchen, die geschönte Erzählung des europäischen Kolonialismus zu entlarven".
(Quelle: Svenja Gräfen, "Radikale Selbstfürsorge jetzt!", 2021, eden Books)

Missionierung
Missionierung ist ein Teil der Kolonisation. Weiße Menschen wollen BIPoC europäische Ideale und Ideologien aufzwingen durch die Zwangskonvertierung zum Christentum und die Darstellung von Kolonialismus als die “Rettung” nicht-europäischer Völker.
(Quelle: Woketionary von wirmuesstenreden.blogspot.com)

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Das Gegen_Gewalt–Kollektiv setzt sich zum Ziel, Diskriminierung und Gewaltverhältnisse zu bekämpfen. Durch Bildungsarbeit und Aktionen wollen wir Awareness für die eigenen Privilegien und verinnerlichten Machtstrukturen schaffen – auch in der linken Szene.Darüber hinaus möchte das Kollektiv eine (anonyme) Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung & Gewalt aufbauen und Unterstützung anbieten. ... more

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