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Wörter aus dem Glossar:

Patriarchat (wörtlich „Väterherrschaft, Vaterrecht“)
Während im Patriarchat historisch Männer als Väter und Hausvorstände die zentralen Rollen spielten, verstehen wir im heutigen Sinne darunter allgemeiner ein System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von (erwachsenen, heterosexuellen, cis) Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Die zugrundeliegende ursprünglich gemeinte "Väterherrschaft" findet sich bspw. noch in unserem Verständnis davon, was privat und was politisch relevant ist, oder auch in der Bewertung und Verteilung von Carearbeit.

Binarität
Binarität in Bezug auf Geschlecht geht davon aus, dass es nur die zwei Geschlechter Mann und Frau gibt, und lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu. Unsere Gesellschaft setzt Binarität als Norm, was zu gewaltvollen Strukturen für Menschen führt, die nicht dieser Norm entsprechen.

FLINTA*
FLINTA* ist ein Akronym für Frauen, Lesben, inter Personen, nicht-binäre Personen, trans Personen, agender Personen. Es wird als Sammelbegriff genutzt für Personen, die nicht cis männlich sind und damit an der gesellschaftlich-vergeschlechtlichten Machtachse strukturell diskriminiert werden sowie ein höheres Risiko tragen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Wir verwenden FLINTA* als Kurzform von FLINTA*-Personen und gendern FLINTA* deswegen im Femininum (sie, die Person). FLINTA*-Personen können auch er und andere Pronomen für sich verwenden.

Catcalling
Anzügliches Nachpfeifen und Nachrufen. Catcalling wird gern als "Kompliment" verharmlost, doch es handelt sich dabei um sexuelle Belästigung.
(Quelle: pinkstinks.de)

Geschlechtsspezifische Gewalt
Geschlechtsspezifische Gewalt ist Gewalt, die sich gegen Personen richtet, weil die Betroffenen bestimmten Geschlechtern zugeordnet werden. In dieser Broschüre gehen wir auf geschlechtsspezifische Gewalt gegen FLINTA* ein. Das ist Gewalt, die sich gegen FLINTA* Personen richtet, weil sie FLINTA* sind bzw. als solche gelesen werden. Sie umschließt alle Handlungen, durch die FLINTA* körperliches, sexuelles oder psychisches Leid erfahren oder wirtschaftlich Schaden nehmen. Schon die Androhung von Gewalt zählt dazu, genauso wie Nötigung oder willkürliche Freiheitsentziehung, ganz gleich ob im öffentlichen Raum oder im Privatleben.

Gewaltausübende Person (GaP) / Täter*innen
Der Begriff gewaltausübende Person ist eine genderneutrale Formulierung für Personen, von denen (sexualisierte) Gewalt ausging oder ausgeht. Im Gegensatz zum Begriff „Täter*in“ nimmt der Begriff "gewaltausübende Person" in den Blick, dass Gewalt nicht an einer „Tat“ festzumachen ist, sondern immer in einem sozialen Kontext stattfindet, der mitberücksichtigt werden muss, wie z.B. bestehende Machtgefälle. Außerdem wird durch den Ausdruck GaP deutlicher, dass Gewalt meist über einen längeren Zeitraum ausgeübt wird oder sich aufbaut.
Den Täter(*innen)-Begriff verwenden wir allerdings bei feststehenden Redewendungen (Täter-Opfer-Umkehr, Täterschutz etc.).

„gelesen“ werden
Geschlecht ist in unserer Gesellschaft eine allesbestimmende Kategorie. Menschen haben Geschlechterbilder in ihren Köpfen und "lesen" andere Menschen aufgrund von äußeren Zeichen automatisch als Mann oder Frau. Nicht binäre und trans Menschen werden häufig falsch „gelesen“. Wenn eine trans Frau auch als Frau „gelesen“ wird, wird das „passing“ (engl.), also etwa „Durchgehen“, genannt.

Othering/Andern
Akt der Grenzziehung, bei dem Menschen mittels Stereotypisierung zu den „Anderen“ gemacht werden. „Die Anderen“ werden dabei als nichtzugehörig und abweichend kategorisiert und abgewertet. Der Prozess des Othering geschieht häufig innerhalb eines Machtgefälles. Der Begriff wurde im postkolonialen Diskurs hauptsächlich von Gayatri Spivak und Edward Said geprägt.

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Das Gegen_Gewalt–Kollektiv setzt sich zum Ziel, Diskriminierung und Gewaltverhältnisse zu bekämpfen. Durch Bildungsarbeit und Aktionen wollen wir Awareness für die eigenen Privilegien und verinnerlichten Machtstrukturen schaffen – auch in der linken Szene.Darüber hinaus möchte das Kollektiv eine (anonyme) Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung & Gewalt aufbauen und Unterstützung anbieten. ... more

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