Wörter aus dem Glossar:
Queer
Queer ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die ihre romantische, sexuelle und/oder geschlechtliche Identität als außerhalb der gesellschaftlichen Norm ansehen.
(Quelle:
queer-lexikon.net)
FLINTA*
FLINTA* ist ein Akronym für Frauen, Lesben, inter Personen, nicht-binäre Personen, trans Personen, agender Personen. Es wird als Sammelbegriff genutzt für Personen, die an der gesellschaftlich-vergeschlechtlichten Machtachse strukturell diskriminiert werden sowie ein höheres Risiko tragen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Wir verwenden FLINTA* als Kurzform von FLINTA*-Personen und gendern FLINTA* deswegen im Femininum (sie, die Person). FLINTA*-Personen können auch er und andere Pronomen für sich verwenden.
Binarität
Binarität in Bezug auf Geschlecht geht davon aus, dass es nur die zwei Geschlechter Mann und Frau gibt, und lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu. Unsere Gesellschaft setzt Binarität als Norm, was zu gewaltvollen Strukturen für Menschen führt, die nicht dieser Norm entsprechen.
Gewaltausübende Person (GaP) / Täter*innen
Der Begriff gewaltausübende Person ist eine genderneutrale Formulierung für Personen, von denen (sexualisierte) Gewalt ausging oder ausgeht. Im Gegensatz zum Begriff „Täter*in“ nimmt der Begriff "gewaltausübende Person" in den Blick, dass Gewalt nicht an einer „Tat“ festzumachen ist, sondern immer in einem sozialen Kontext stattfindet, der mitberücksichtigt werden muss, wie z.B. bestehende Machtgefälle. Außerdem wird durch den Ausdruck GaP deutlicher, dass Gewalt meist über einen längeren Zeitraum ausgeübt wird oder sich aufbaut.
Den Täter(*innen)-Begriff verwenden wir allerdings bei feststehenden Redewendungen (Täter-Opfer-Umkehr, Täterschutz etc.).
Strukturelle Gewalt
Im Unterschied zu aktueller bzw. direkter Gewalt, die sich als Einzelereignis gut ausmachen lässt, ist strukturelle Gewalt in ein Gesellschaftssystem selbst eingeschrieben. Sie besteht z.B. dort, wo bestimmten Menschengruppen der Zugang zu Gesundheitsversorgung erschwert wird, obwohl die entsprechenden Ressourcen vorhanden wären. Strukturelle Gewalt wird entsprechend nicht von Einzelpersonen einer konkreten Täter*innengruppe ausgeübt, sondern resultiert aus der Beschaffenheit der Institutionen, der Verteilung von Ressourcen und Machtverhältnissen.
(In Anlehnung an: Friedens-und-Konfliktforschungs-Blog, Freie Universität Berlin)